«Wer nicht vom Weg abkommt,
bleibt auf der Strecke.»
Hannes Zaugg-Graf
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Politik soll nicht Selbstzweck sein. Mich interessieren die Aufgabe und die Arbeit, nicht das politische Amt. Schon immer war es mir wichtig, Probleme von den verschiedensten Seiten zu beleuchten. Ich argumentiere gerne pointiert, allerdings nicht mit dem Zweihänder und nie gegen Personen.
Im Gegensatz zu vielen Politiker:innen, arbeite ich nicht lösungsorientiert. Ich habe nicht von Anfang an eine (ideologische) Lösung bereit, die vielleicht nicht zum Problem passt. Zuerst muss man das Problem erfassen. Wer Brücken bauen will, muss beide Ufer kennen. Deshalb war ich als sozial eingestellter Gewerbler jahrelang sowohl Mitglied bei der Gewerkschaft Comedia als auch bei den Berner kmu. Also quasi ein «Zwischen-Stuhl-und-Bänkler.» Inzwischen bin ich nur noch kmu-Mitglied.
Gegensätze schliessen sich nicht aus, sie sollen befruchten. Wer gut zuhört, erkennt meist auch beim angeblichen politischen Gegner Argumente, die sich mit den eigenen Ansichten vereinen lassen.
Wir müssen unser Schweizer System des politischen Konsens wieder stärken. Polarisierung lässt uns nur weiter auseinanderdriften, statt uns zu einen.
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Ich halte nichts von Versprechen, die sich nicht verwirklichen lassen. Noch schlimmer sind jene Ziele, die sich gegenseitig ausschliessen.
Selbstverständlich habe ich Visionen. Denn wer nicht träumt, kann keine Ziele formulieren. Und wer kein Ziel hat, muss sich nicht wundern, wenn er nicht ankommt. Trotzdem ist meine Lebensphilosophie: Wer nicht vom Weg abkommt, bleibt auf der Strecke!
Unsere gesellschaftlichen Probleme lassen sich nur gemeinsam lösen. Wir müssen deshalb in Zukunft wieder vermehrt aufeinander zugehen, zuhören und uns vernetzen. Wir müssen aufhören, im Schema links und rechts zu denken. Wir müssen uns vielmehr fragen: Was bringt uns weiter und was wirft uns zurück? Die Zeit ideologischer Grabenkämpfe gehört in die Mottenkiste der Geschichte. Lösungsvorschläge sind nie einfach bürgerlich oder links. Sie sind gut oder untauglich.
Oder anders gesagt in den Worten von Friedrich Dürrenmatt: «Ideologie ist Stillstand auf Kosten des Weiterdenkens». Ich will mithelfen, unsere Gesellschaft weiterzudenken und Brücken zu bauen, wo diese nötig sind.